Die Krankenhäuser kämpfen darum, ihren Betrieb aufrechtzuhalten. Doch auf die Krankenhäuser kommt nun ein existenzgefährdendes Problem zu. Ihre Finanzierung ist im neuen Jahr nicht mehr sichergestellt. Die Krankenhäuser müssen ihre planbaren Eingriffe und Behandlungen zurückfahren, um für die Versorgung von COVID-19-Patient*innen und für Notfälle zur Verfügung zu stehen. Dadurch gehen die Einnahmen drastisch zurück. Mit dem 2. Rettungsschirm erhalten nur noch ausgewählte Krankenhäuser Mittel. Dies sind insbesondere Krankenhäuser der Notfallversorgungsstufe 2. Caritasdirektorin Ulrike Kostka fordert deshalb einen Rettungsschirm für alle Krankenhäuser mit COVID-19-Patient*innen: "Die Krankenhäuser müssen sich auf die Patientenversorgung konzentrieren können und dürfen nicht in finanzielle Schieflage geraten. Häuser der Grund- und Regelversorgung leisten einen wesentlichen Beitrag für die Betreuung von Covid-19-Patient*innen. Ohne sie würde das System zusammenbrechen. Das Land Berlin muss sich dafür einsetzen, dass alle Krankenhäuser, die COVID-19-Patient*innen behandeln, berücksichtigt werden und die Regelungen für den Rettungsschirm angepasst werden", erklärt Kostka.
"Der Rettungsschirm darf nicht nur an den Intensivkapazitäten und Notfallstufen festgemacht werden. Das ist ungerecht und gefährdet die Gesundheitsversorgung insgesamt. Dadurch werden viele Krankenhäuser benachteiligt, die einen wesentlichen Beitrag bei der Versorgung von COVID-19-Patient*innen leisten. Allein in Berlin liegen 70 Prozent der COVID-19-Patient*innen auf Normalstationen", so Kostka. Die Caritasdirektorin fordert, dass der 2. Rettungsschirm angepasst wird und allen Krankenhäusern Handlungssicherheit in der Pandemie gibt.
COVID-19-Patient*innen, die nicht intensivpflichtig sind, aber einer Krankenhausbehandlung bedürfen, sind sehr aufwendig in der Betreuung und binden viele Personalressourcen. Ihre Zahl steigt in den Krankenhäusern immer mehr. Wenn COVID-19-Patient*innen von der Intensivstation verlegt werden können, brauchen sie oft eine längere Nachbehandlung auf der Normalstation. Ebenso sind immer mehr COVID-19-Patient*innen in den Häusern der Grundversorgung und in geriatrischen Fachkliniken. Doch diese Versorgungssituation wird im Rettungsschirm überhaupt nicht berücksichtigt.
Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter*innen retten jetzt viele Leben. Bei den kommunalen Krankenhäusern werden die Verluste durch Steuergelder ausgeglichen. Freigemeinnützige Krankenhäuser verfügen nicht über diese Möglichkeiten. "Es kann nicht sein, dass die Mitarbeiter*innen in den Krankenhäusern Leben retten und dann im Frühjahr Krankenhäuser um ihre Existenz bangen müssen", so Kostka.