Übernachtungen insgesamt: 100.721
Höchste erreichte Anzahl von Schlafplätzen pro Nacht: 965
Auslastung insgesamt: 90,6 Prozent
Diakonie-Direktorin Barbara Eschen sagte: "Wir brauchen nicht mehr Übernachtungsplätze in der Berliner Kältehilfe. Die vom Berliner Senat geplanten und finanzierten 1.000 Plätze sind ausreichend. Sie sollten in der nächsten Saison wieder angeboten werden. Es ist aber trotz ausreichenden Platzangebots längst nicht alles gut auf den Straßen Berlins. Den Menschen, die auf der Straße leben, geht es immer schlechter: physisch und psychisch. Nötig wäre eine Krankenstation mit mindestens zehn Plätzen, unterstützt vom Berliner Senat."
Caritas-Direktorin Prof. Dr. Ulrike Kostka sagte: "Die Notwendigkeit der Kältehilfe mit ihrem steigenden Platzangebot zeigt in aller Härte, dass die Wohnungsnot mehr und mehr wächst. Die Kältehilfe hält Politik und Gesellschaft einen Spiegel vor und fordert vehement Antworten statt Almosen. Wir brauchen wirksame Politik, die den weiteren Anstieg der Mieten verhindert und endlich mehr bezahlbaren Wohnraum schafft. Das Problem der Wohnungsnot hat das Potential, die Gesellschaft zu spalten und den sozialen Frieden in unserem Land zu gefährden."
Ulrich Neugebauer, Leiter der Kältehilfe der Berliner Stadtmission sagte: "Vermeidung von Kältetoten war und ist das Grundprinzip der Kältehilfe. Die Entwicklung der Bedarfe in den letzten 25 Jahren zeigen, dass es nicht nur eine zahlenmäßige Veränderung gibt, sondern, dass sich der gesundheitliche Zustand der obdachlosen Menschen stark verschlechtert hat. Dieser Entwicklung muss aktiv entgegengewirkt werden, um eine massenhaften Verelendung von obdachlosen Menschen zu verhindern. Mein Wunsch ist, dass es selbstverständlich ist, dass wir als reiche Gesellschaft jeden Einzelnen, unabhängig von seiner Herkunft und seiner sozialen Lage menschenwürdig behandeln."
Hintergrund:
Die Berliner Kältehilfe ist ein deutschlandweit einzigartigen System, in dem die Träger der Wohnungslosenhilfe von Caritas, Diakonie und Deutschem Roten Kreuz und Kirchengemeinden konfessions- und verbandsübergreifend zusammenarbeiten, um wohnungslosen Menschen in den kalten Wintermonaten eine Übernachtung im Warmen zu ermöglichen.
In der Anlage finden Sie die kompletten Statements, die detaillierten Zahlen, zusammengestellt vom Kältehilfetelefon der Gebewo sowie Pressemitteilungen der beteiligten Organisationen und Einrichtungen.
Berlin, den 30.3.2017
Pressekontakte:
Lena Högemann, Pressesprecherin der Diakonie
Hoegemann.L@dwbo.de
030 820 97 110, Mobil: 0173 60 333 22
Thomas Gleißner, Pressesprecher der Caritas
T.Gleissner@caritas-berlin.de
030 666 33-15 02
Mobil: 0171 2 87 47 63