Es fehlen Pflegefachkräfte für die Caritas-Ambulanz am Bahnhof Zoo, die Caritas-Krankenwohnung und das Caritas-Arztmobil. Die Caritas hilft seit 1992 in Berlin wohnungslosen Menschen, die keine medizinische Versorgung erhalten. Die Caritas-Ambulanz ist das älteste medizinische Versorgungsprojekt für Wohnungslose in der Hauptstadt. Hier werden Hilfsbedürftige und Menschen ohne Krankenversicherung behandelt, die nicht in der Lage sind, normale medizinische Regelangebote in Anspruch zu nehmen. Das Caritas-Arztmobil und die Caritas-Krankenwohnung ergänzen dieses Angebot.
Normalerweise führen wir hier im ganzen Jahr 5000 Behandlungen durch. Da wir aber auch in der Corona-Zeit unsere offenen Sprechstunden weiter angeboten haben, liegen wir jetzt schon bei 7000 Behandlungen, sagt Martin Weber, Leiter der Caritas-Ambulanz. "Wir gehen gerade auf dem Zahnfleisch, weil die Situation für unsere Mitarbeiter*innen sehr belastend ist und sich Ausfälle durch Krankheit häufen", so Weber. Genau so schwierig ist die Lage in der Caritas-Krankenwohnung in der Turmstraße. Die Caritas-Krankenwohnung ist ein Angebot für wohnungslose Menschen, die vorwiegend auf der Straße leben. Viele sind nicht krankenversichert oder haben einen ungeklärten Versicherungsstatus. Sie leben unter schwierigen Verhältnissen und sind oft in einem gesundheitlich schlechten Zustand. Sie haben Hauterkrankungen, Wundinfektionen aber auch gebrochene Knochen, Bauchkrämpfe, Blutvergiftungen. "Was für jeden gefährlich ist, wird auf der Straße schnell lebensbedrohlich. Darum bieten wir nach einer Erstversorgung im Krankenhaus oder einem medizinischen Hilfsprojekt für Wohnungslose einen Platz zum Gesundwerden. In der Caritas-Krankenwohnung können sie sich auskurieren und wieder auf die Beine kommen", erklärt Marlene Köster, Leiterin der Caritas-Krankenwohnung. Wenn wir nicht schnell neue Pflegefachkräfte finden, können wir die Versorgung in diesen schwierigen Corona-Zeiten nicht in vollem Umfang aufrechterhalten, befürchtet Köster.
Weitere Informationen: Martin Weber: 0162 29 76 212 und Marlene Köster: 0173 79 70 815