Sexarbeit ist im öffentlichen Raum an verschiedenen Orten präsent. Es geht um die Sensibilisierung für ein Tabuthema, das kritische, ethische und rechtliche Fragen aufwirft, aber auch eine ganz menschliche Seite hat - nämlich die der Sexarbeiterinnen. Ihr Lebensalltag mit all seiner "Normalität", den Schattenseiten und Nöten sowie der gesellschaftlichen Umgang mit Prostitution steht im Mittelpunkt. Die Tour startet um 11:00 Uhr. Die Kosten betragen fünf Euro pro Person und sind vor Ort in bar zu entrichten. Das Mindestalter für die Teilnahme ist 16 Jahre. Eine Anmeldung ist erforderlich. Der genaue Veranstaltungsort wird nach der Anmeldung bekanntgegeben.
Die Kieztour startet an einem Ort in Berlin, an dem Sexarbeit zum Alltag gehört. Danach besteht die Möglichkeit, mit Mitarbeiterinnen des IN VIA Streetworkprojektes im Bereich Sexarbeit und der Beratungsstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, ins Gespräch zu kommen. Warum geht jemand diesem Beruf nach? Ist das eine bewusste und freie Entscheidung? Hat jede Sexarbeiterin einen Zuhälter? Wie gehen Sexarbeiterinnen mit eigenen Grenzen um? Wie ist das mit Krankenversicherung und Altersvorsorge? Um diese und weitere Fragen soll es gehen.
Seit 25 Jahren engagiert sich IN VIA in Berlin gegen Menschenhandel. Die Sozialarbeiterinnen beraten und unterstützen Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind. IN VIA setzt sich für die Verbesserung der Situation der betroffenen Frauen ein und will rechtliche und soziale Veränderungen anstoßen. Seit zehn Jahren existiert die Koordinations- und Beratungsstelle für Opfer von Menschenhandel auch im Land Brandenburg. Hier engagiert sich IN VIA zusätzlich mit dem Projekt "Streetwork - HIV- /Aids-Prävention und Beratung im Land Brandenburg und im grenzüberschreitenden Raum Polen". Dieses
Projekt klärt Sexarbeiterinnen über ihre Rechte auf, informiert über Gesundheitsprävention und bietet Vorsorgeuntersuchung an. Bei Bedarf beraten die Sozialarbeiterinnen zu beruflicher Neuorientierung und begleiten bei Behördengängen. Die Arbeit der IN VIA Beratungsstellen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen Zwangsprostitution und legaler Sexarbeit. IN VIA sieht Sexarbeit als Teil des gesellschaft-lichen Lebens, wobei die Motivation, Lebens- und Arbeitssituation der Sexarbeiterinnen sehr differenziert betrachtet werden müssen.
Die "Kieztouren mit Herz" gibt es seit 2016. Sie sind eine Kooperation des KDFB (Katholischer Deutscher Frauenbund Berlin), dem Erzbischöflichen Ordinariat - Bereich Citypastoral - und dem Caritasverband für das Erzbistum Berlin - Bereich Caritas im Pastoralen Raum.
Anmeldung und weitere Informationen:
E-Mail: fortbildung@caritas-berlin.de oder Tel. 030 / 666 33 - 1179