Caritas-Fachtagung "Diversity in der Suchthilfe"
"Wie können wir die Caritas-Suchthilfe in Berlin, Brandenburg und Vorpommern vielfältiger gestalten?" Mit diesen Worten eröffnete Caritasdirektorin Ulrike Kostka den Caritas-Fachtag der Suchthilfe in Berlin. In ihrem einleitenden Statement verwies Kostka auf bisher Erreichtes und die weiteren Herausforderungen: als Wohlfahrtsverband und Träger vieler sozialer Dienste im gesamten Erzbistum verfügt die Caritas über mannigfaltige Expertise in allen relevanten Versorgungsformen. Die Vielfalt bilde sich darin ab, jedoch sei es nötig, noch besser voneinander zu profitieren. Der Fachtag der Suchthilfe in enger Kooperation mit den Migrationsdiensten sei dafür Vorbild. Der sozialpolitische Anspruch der Caritas sei es, Barrieren abzubauen - nicht nur in der personellen Vielfalt, sondern auch in der Entwicklung der fachlichen Dienste. Vielfalt sei nicht ausschließlich eine Haltung, sondern auch professioneller Anspruch in der Begegnung mit der Vielfalt der Ratsuchenden, so Kostka. Der lebendige Vortrag von Gabriele Schambach (genderworks.de) bot einen Überblick über die verschiedenen Aspekte der Organisationsentwicklung in Richtung Vielfalt sowie den Stolpersteinen auf dem Weg.
Die anschließende "Fishbowl-Diskussion" mit dem Land Berlin (Drogenbeauftragte Christine Köhler Azara, Psychiatriekoordinator Steglitz-Zehlendorf Michael Holz) als Kostenträger bot einen Austausch zu den Sichtweisen auf den Verband und Anregungen "von außen", die die Caritas gerne aufnimmt. Der Nachmittag wurde von Caritas-Mitarbeitenden aus der Suchthilfe und den Migrationsdiensten engagiert vorbereitet: In sechs Workshops wurde der Fokus darauf gelegt, wie verschiedenen Zielgruppen besser erreicht und Barrieren für die Inanspruchnahme der Dienste abgebaut werden können. Dabei beschäftigten sich die Teilnehmenden mit der Beratung von geistig beeinträchtigten Personen und der Gestaltung entsprechender Materialien, aber auch mit unbewussten Verzerrungen (unconscious bias) sowie mit Zugängen für Menschen mit Migrationshintergrund und dem Einsatz von Social Media, um jüngere Konsumenten und Konsumentinnen zu erreichen und Suchtberatung bekannt zu machen. Abgerundet wurde das Programm mit einem Workshop zu Diversity und Glauben - wie machen wir unsere vorhandene Offenheit für andere Glaubensrichtungen und Weltanschauungen deutlich, welche gemeinsamen Werte gibt es als Basis? Eine Auswertung der Workshops ergab viele Empfehlungen für den Verband und zeigte wie der Weg der Vielfaltsentwicklung weiter gegangen werden kann. Eine rundum gelungene Veranstaltung, die wichtige Impulse vermittelt hat.